Dick vereist waren die Wege im Viktoriapark, als wir ihn an einem Sonntagmittag im Februar durchgefroren verließen und zufällig auf die Neueröffnung eines Cafés stießen. Knickelkopp solle es heißen, erfuhren wir drinnen, die eigentliche Eröffnung sei erst eine Woche später. Das Schild draußen würde bald folgen, ebenso wie die Vollendung der Renovierungsmaßnahmen und Außenbestuhlung ab Frühling. Doch auch so war es schon gemütlich mit einem schönen Mix aus puristischen selbstgebauten und restaurierten alten Möbeln (die man übrigens auch kaufen kann). Mir gefallen insbesondere die Lampen – eine gelungene Kreation aus funktionellen Gehäusen und ästhetischem Dekor.

Für eine Vorab-Eröffnung war das Café kuschlig gut besucht, und alle unterhielten sich angeregt, als würden sie sich schon lange kennen. Mit sonntagnachmittags-hungrigem Auge hatte ich gleich einen Apfelstrudel erspäht, außerdem waren Apfel- und Rhabarber-Crumble im Angebot – das klang vielversprechend. War es auch: beides perfekt in Konsistenz und Aroma, sehr frisch und mit viel Liebe gebacken, der Strudel mit zur zarten Hülle ausgezogenem Teig und säuerlichen Äpfeln, die Crumbles mit knusprigen Streuseln und saftigem Obst. Ich war begeistert, und das will viel heißen, denn ich bin an sich kein großer Fan von Süßem und dann zusätzlich sehr kritisch bei Kuchen. Oft sehen sie viel besser aus, als sie schmecken, sind oft alt und kühlschrankkalt, mit Margarine oder Schlimmerem gebacken und zu süß oder zu fad. Häufig beides und dann lasse ich das Grauen lieber auf dem Teller liegen, als mir die Laune nachhaltig zu verderben.

Mittlerweile ist die Einrichtiung fertiggestellt und die hohe Qualität im Knickelkopp scheint glücklicherweise von Dauer: an Ostern testeten wir den Orangen-Mandel-Kuchen, die Waffeln und die Birnentarte – letztere war so famos, dass wir die übrigen Stücke auch gleich vertilgten. Das Frühstück habe ich noch nicht getestet, doch soll es bisher viel Lob erhalten haben. Die angebotene Fussmassage werde ich mir dann im Sommer gönnen.


Café Knickelkopp
Kreuzbergstrasse 77 (kurz vor der Kreuzung Mehringdamm)
10965 Berlin
+49 17 7197 7505

Es gibt Eis Baby! Seit gestern wieder täglich – und zwar das beste in Berlin! Vanille und Marille ist seit dem gestrigen Mittwoch in gewohnter und erhoffter höchster Qualität zurück. Und das schönste: das Eis hat Frühlingswetter angelockt.Vielleicht sollten jedes Jahr ab Mitte Januar 10 Filialen gleichzeitig öffnen?

Mein Lieblingseis Dörr-Marille ist wieder an Bord, genauso wie weitere alte Bekannte aus dem letzten Jahr. Doch die netten Jungs haben noch ganz viele Kreationen in petto und wir können uns auf reichlich neue Sorten freuen. Dem heutigen Tipp des Tages kann ich dann problemlos folgen: eine Kugel zur Vorspeise, 5 als Hauptgericht und eine zur Nachspeise.

Einziger Wehmutstropfen: die Kugel kostet jetzt 1 Euro statt 90 cent. Dafür war meine heute sehrrr willkommens-groß und vielleicht gibts ja bald ne Zehnerkarte. Außerdem: so können wir besser dazu beitragen, dass es dieses super Eis weiterhin gibt.  Support your local dealer! Sommer ahoi!

Hagelberger Str. 1, Ecke Mehringdamm, neben dem Gemüseladen, 10965 Berlin

Nach langem Suchen habe ich endlich eine Seite entdeckt, die jeden einzelnen Schritt beim Stricken nachvollzieht. Die Vorgänge werden in „Großaufnahme“ dargestellt und so die Verflechtung der einzelnen Schlaufen analysiert und auf ihre Tauglichkeit bewertet – ich finde das sehr hilfreich, um im Wust der Zu- und Abnahmen,  der Strickanschläge, verkürzten Reihen etc. die beste für sich zu finden. Voilà:

http://techknitting.blogspot.com/

Jaaa, überall Schnee und Eis, wer denkt denn da an tiefgekühlte Erfrischung… aber zum Vormerken für alle Kalender schonmal die Info: ab März ist laut Zettelchen im Fenster Berlins derzeit allerbeste Eisdiele wieder geöffnet, juchuu! Vanille & Marille, ein superkleines Lädchen mit umso superleckerem Eis und sehr netter Belegschaft versorgt dann wieder alle Eisliebhaber – wer es bisher nie war, ändert dort garantiert die Meinung. Mein Favorit im letzten Jahr war eine wunderbare Kreation aus Pinienkernen, getrockneten Aprikosen, weißer Schokolade und Pfeffer. Dazu das weltallerbeste Mangoeis. Oder lieber die dunkle Schokolade… Dieser Traum vom Sommer befindet sich auf der Hagelberger Straße, kurz nach der Kreuzung Mehringdamm. Ab Wiedereröffnung dann mehr zur aktuellen Auswahl.

Ich hab lange nichts gepostet;  die allgemeine Blogger-Müdigkeit hatte auch mich befallen.  Außerdem glüht mein Herz grade für neue Hobbies neben Kochen: ich stricke und nähe seit dem Sommer ziemlich viel. Da stellt sich schnell die Frage: Wie kommste ran an den Stoff? Oder besser: das Garn. Denn eine Suche per Google ist erstmal nicht sehr fruchtbar – an oberster Stelle wird meist die altbekannte  Fadeninsel ausgeworfen und danach kommt lange nichts. Und da ich ein neugieriger Mensch mit Bedarf nach Abwechslung bin, habe ich recherchiert.Denn es gibt noch so einige Läden!

Meine derzeitige Empfehlung: Die Wollmaus in der Ahlbecker Straße 19 (S Prenzlauer Allee oder Tram Fröbelstraße). Supernette, sehr engagierte Beratung, wunderschöne Wolle abseits der Standardmarken und mehr als vernünftige Preise.

Weitere Läden sind (Beschreibungen zu einem Teil der Läden hat Celebrin gebloggt):

loops Maschenpower, Wörtherstr. 19, 10405 Berlin (Prenzlauer Berg) (führen ähnliches Sortiment wie Fadeninsel). Hat aus verschiedenen Gründen nicht das Potenzial, mein persönlicher Lieblingsladen zu werden.

Die Masche, Grussdorfstr. 2,13507 Berlin-Tegel (Nähe Endhaltestelle U6), dieser Laden führt laut Herstellerangaben als einziger Drops-Garne in Berlin.  Dieser Hersteller stellt übrigens hunderte an sehr schönen Strickmustern kostenlos zum Download bereit.
handmade BERLIN, Auguststraße 91,  10117 Berlin(das ist ganz in der Nähe S-Bahn Oranienburger Tor). Ich war noch nicht dort, habe aber vielerorts nur gute Kritiken gelesen. Außerdem führen sie internationale Strickzeitschriften und Bücher- ein großer Pluspunkt.
„Tief im Westen“ liegt das Wollkontor in der Nassauischen Straße, außerdem  in Friedenau auf dem Weg nach Steglitz  (Bus M 48 ist ideal) das Wollcafé in der Rheinstraße 52, 12161 Berlin, sowie den Strickshop Helmut Döring, Hauptstraße 58, 10827 Schöneberg.

Das sind noch lange nicht alle, aber zumindest die zentralsten.  Eine Suche nach Postleitzahl ergab beim Strickmasche Shop-Finder noch ein paar mehr.

Einkaufsoptionen für Stoffe und Kurzwaren folgen. Viele Tipps dazu hat Nahtzugabe schon zusammengetragen.

Erste Notizen dazu:

Neben meiner Lieblingsquelle Maybachmarkt – bzw. oft noch günstiger der Markt Mittwochs an der S Yorckstraße und die häufig Stoffe von Dalink (Spandau) führen- gibt es

  • Miniberliner, Solmsstraße,
  • Texal im Wedding, Berliner Str. 27/37/ Borsigturm, Mo-Fr 9-18 Uhr (da war ich noch nicht)
  • nochmal Wedding: Dekostoffe Wohnkultur (Outlet), Oudenarder Straße
  • und seit erstem Januar ganz neu „Berlins Welt der Stoffe“ – ohne Website – sie schalten aber Anzeigen in Zeitungen – Schwedenstraße 9, 13359 Berlin (Nähe U-Bahnhof Osloer Straße),  Mo-Fr 09:00 – 19:00 Uhr, Samstag 10:00 – 16:00 Uhr

So ganz ohne persönlichen Check gebe ich Tipps ja nur selten weiter. Doch da die Quelle sowas von zuverlässig ist, was kulinarische Höhepunkte anbetrifft, sei an dieser Stelle eine Ausnahme gemacht und ein Kleinod weitergegeben: Unweit des Bonner Café Blau (konkret: zwei Häuser links daneben in der Franziskanerstraße) gibt es einen Koreaner, der köstliche und preiswerte Gerichte anbietet und dabei im Mutter-Vater-Kind-Betrieb auch höchst nett im Service ist. Exklusiv samstags wird eine große Schüssel Chapchae zubereitet und an die Fans verkauft. Wat dit is? Ein Salat aus Glasnudeln und gebratenem Gemüse, mit Sojasauce und Sesam gewürzt – sehr schmackhaft.

traffordc_1Wenn man den Vatikan mit dem Buckingham Palast kreuzt und mit ein bisschen Versaille veredelt, was kommt dabei raus? Richtig – ein gigantomanisches Shoppingcenter am Rande von Manchester: Trafford Center at Barton Square. Das wäre jetzt nicht der erste Tipp gewesen? Meiner auch nicht. Aber ich hätte ohnehin nicht gedacht, dass ich mal zehn Stunden in einem Einkaufszentrum verbringen würde. Und ich habe keine einzige bereut. (mehr …)

Manchmal packt’s mich, dann will ich klotzen und nicht kleckern, brauche die volle Ladung und backe keine kleinen Brötchen: Der Schmacht nach indischem Essen führte mich innerhalb von vier Tagen gleich viermal zum Inder. Natürlich immer zu anderen und zum Glück haben die meisten Gerichte meine Gelüste erfüllt. Das sah am Anfang nämlich nicht so aus: (mehr …)

Ich war mir ja nie sicher, ob die Speisekarten, die Axel Hacke so oft zitiert, wirklich existieren. Dass es herrliche Übersetzungsfehler gibt, ist klar, aber an den Originalen hatte ich meine Zweifel. Seit neulich ist das anders: eine Leserin habe in Budapest „gebügeltes Hühnchen“ auf der Karte entdeckt. Ich war das nicht, aber: da war ich auch! Jawoll, habs mit eigenen Augen gesehen. Was das sein soll, erläuterte sich bei einem Blick auf die spanische Version der Speisekarte dieses angeblich mit bayuwarischer Küche vertrauten Restaurants: pollo a la plancha, also auf der Platte [hier vielleicht im Kontaktgrill?] gegrillte Hühnerbrust.

Wir hatten dort panierten Schafskäse mit gegrillten Auberginen (sehr mächtig, etwas salzig, aber gut) und Nürberger Roschtbratwürschtl mit Sauerkraut. Auch wieder riesige Portionen, von einem nur mäßig gut gelaunten Kellner serviert. Wahrscheinlich lag das daran, dass er die etwa 60 verschiedenen Obstler im Regal nicht selber trinken durfte.  Wie die Location heißt, weiss ich nicht mehr, aber auf der Kiraly útca in der Nähe der Teréz Körút gibt es nur dieses einschlägige Restaurant – ein Blick auf die Speisekarte lohnt allemal.

Wir sind dort eher zufällig und vollkommen ausgehungert gestrandet. Wer noch mehr Energie zum Herum(oder Zurück-)wandern hat, könnte den überaus günstigen Mittagstisch eines kleinen Restaurants am Hösök tere, gegenüber den Museen ausprobieren.

Kristallene Lüster, schwere Vorhänge, kunstvoll geschnitze Stühle, feinziselierter Deckenstuck: die Einrichtung des berühmten Café Gerbaud in Budapest am noblen Vörösmarty Tér [also am Vörösmarty-Platz] macht schon was her. Kaiserinnen und Könige haben hier bereits gespeist und ihren Kuchen verzehrt. Also nichts wie hin -zum Anschauen zumindest. Denn so hui das Äußere, so enttäuschend war, was wir letztendlich zu horrenden Preisen serviert bekamen: Einen durchschnittlich leckeren Kaffee und eine Sachertorte, die im Original-Hotel um einiges besser schmeckt – und größer ist.  Zudem wird auf der Terasse noch eine Bedienungspauschale aufgeschlagen, was ich ziemlich dreist finde, zumal die rustikal gekleideten Serviererinnen überall hin außer nach ihren Gästen schauen.  Ein Erlebnis ist es trotz alledem, doch gibt es andere Cafés, die ebenso atmosphärisch, dafür viel günstiger sind und besseren Kuchen servieren.

Café Gerbaud
Vörösmarty Tér 7
Budapest

Als ich klein war, hatten wir einen Nachbarn, der mich immer aufzog, indem er trällerte: „Die Julischka, die Julischka aus Buda Budapest, die hat ein Herz aus Paprika, das keine Ruhe läßt!“ Wieviel Wahrheitsgehalt in diesen Worten liegt, sei mal dahin gestellt, doch habe ich das lange für ein albernes Liedchen gehalten und wusste nicht so recht etwas damit anzufangen.

Die späte Erkenntnis kam beim Besuch der großen Budapester Markthalle, die schon rein architektonisch unbedingt auf der Besuchsliste stehen sollte: (mehr …)

Dont judge a book by its cover, das wusste schon Mary Poppins. Denn wenn sich ein Laden „Okay Italia“ nennt, hört sich das erstmal ziemlich grausig nach dickem, nicht durchgebackenem Teig mit fettriefendem Belag ohne Geschmack an, serviert bei Ramazotti-Gedudel. Aber wenn man den ganzen Tag Kilometer um Kilometer durch diese Metropole gelatscht ist und spät abends einen tierischen Hunger, doch auf die Optionen im Umkreis nicht so wirklich Bock hat, ist irgendwann alles egal.

Und siehe da: nur der Name ist schrecklich, innen empfängt den Besucher ein freundlicher, moderner Raum mit offenem Mauerwerk, Schieferbrunnen und allerlei jungem Publikum, das sich an den mit karierten Tüchern gedeckten Tischen die Pizza schmecken lässt. Die sieht durchweg dünn und knusprig aus und nur die hausgemachten Spinatgnocchi in Safransauce lenken mich von der Wahl des italienischen Klassikers ab. Die Gnocchi werden ebenso wie die Spaghetti Aglio Olio meines Begleiters in einer standesgemäßen ungarischen Portion serviert – gut, dass wir uns den „kleinen“ Vorspeisensalat geteilt haben. Der war auch frisch, sehr bunt und knackig. Inklusive Getränke haben wir 7500 Forint gezahlt – nicht wirklich teuer.

Sehr hilfreich: das Menu gibts auch auf englisch und italienisch. Közönöm!

Okay Italia
Szent István körút 20 (Filiale: Nyugati tér 6)
In der Nähe der Margit Hid (das ist die Brücke südlich der Margareteninsel)

www.okayitalia.hu


Gibt es was schöneres, als ein herzhaftes, höhnisches Lachen? Die gefühlten fünfhunderttausend Oleander an der Kommandantenstraße werden seit ein paar Wochen verkauft. Für nen Zehner der Topf. Erst wars zu trocken, da hingen die Köpfchen schlapp herab und jetzt sind die Bäumchen fast schon unterkühlt. Sind aber noch ne Menge da, also los, Optimisten Berlins: so günstig wirds nie wieder. Vielleicht statt Weihnachtsbaum?

Noch nicht ganz ausgereift, aber durchaus brauchbar:

http://www.vmzberlin.de/

Wichtig ist nur, dass man im Menü links die Fahrradoption anklickt.

Wenn nach langer Tour in einer eigentlich unbekannten Stadt die Erinnerung des Begleiters ein sehr nettes Plätzchen hervorkramt und man sich dort im La Leander in der Benkerstraße 1 bequem niederlassen kann; wenn dort zur Erbauung des Publikums zwei Damen auf Grammophonen Schellackplatten aufspielen, deren Musik schlagartig die Laune aller Anwesenden nochmals bessert; wenn dort auch noch eine sehr nette Bedienung die Bestellung aufnimmt – kann das übertroffen werden? (mehr …)